Sonntag, 6. Mai 2012

Nachtrag zur Bestellungsergänzung

Liebes Universum, einmal mehr hast du mir allzu deutlich gezeigt, dass du ein großer Freund von präzisen Ansagen bist.
Hab Dank dafür!
Als ich vor ein paar Wochen meine Bestellungsergänzung niederschrieb, war mir völlig klar, was ICH damit meinte. Nämlich, dass ich auf die gestern stattgefundene Hochzeit nicht ohne meinen neuen Lebensabschnittsgefährten gehen wollte. Aber das hatte ich wohl zu ungenau formuliert.
Nun, die Lieferung folgte wie bestellt: Der Mann erschien in atemberaubendem Tempo auf der Bildfläche und hat sich bis heute sehr gut dort gehalten. Auf der Hochzeit war ich dann gestern auch nicht allein. Es waren noch 109 andere Gäste geladen. Nur dieser großartige Mann, meine pünktliche Lieferung, der war nicht an meiner Seite. Ihn hattest du gestern auf eine andere Hochzeit geschickt, zu der er seinerseits schon lang geladen war. Hüstel.
Nun ja, die Hochzeitsparty war trotzdem gut. Keine Frage!

Donnerstag, 29. März 2012

Lieferung, die Erste und Letzte oder nur das Schnupperangebot?

So ganz grob und knapp zwei Monate nach meiner Männer-Bestellung muss ich mir eingestehen, dass ich den Schauspieler als ausgeliefert betrachte. 
Nun wird es im Blog um Koschka noch ruhiger werden. Der Grund: Ich verstehe mich nicht so im Gesäusel. Und genau das findet gerade statt. Koschka ist verliebt und säuselt verträumt vor sich hin. 
Nun genieße ich das mal (Neuheit!) und lass mir Zeit (Neuheit!) und finde es saugeil, im Frühling mal verliebt zu sein (Neuheit!).  
Bis auf weiteres fasse ich zusammen: 
Experiment geglückt, 
Mann ausgeliefert, 
Lieferung abgenommen, 
kleinere Mängel (Körpergröße, Alter) wurden zwar nicht behoben, allerdings mit anderen Gimmicks ausgeglichen. 
Gesamtlieferung für ausgezeichnet befunden. 
Lieferzeit: zügig! 
Lieferfirma: empfehlenswert!

Mittwoch, 14. März 2012

The week after...

"Warum soll ich heiraten und einen Mann unglücklich machen, wenn ich Single bleiben und tausend unglücklich machen kann" sagte Sarah Jessica Parker und spricht mir damit aus der Seele. 
Es war ein wundervolles erstes Date. Es war perfekt. Es gab die langstielige roséfarbene Rose zur Begrüßung, am Bahnhof Champagner aus dem Pappbecher, das ultimative Lachsfrühstück am nächsten Morgen, den Spaziergang an der Spree im Sonnenschein, das Dreigänge-Menu am Abend, stundenlange Gespräche und schließlich fantastischen Sex.

Und was war ich froh, dass meine Katzen nicht sprechen können, als ich Sonntagabend aus Berlin zurück war. Frau ist die Zweisamkeit nicht gewohnt und da wird es einem schon mal zu viel. 
Aber: Ich werde ihn entgegen meiner sonstigen Praxis nicht gleich zu Beginn wieder verdammen, nein nein nein. Ein bisschen verliebt bin ich ja schon. Anschauen werde ich mir ihn noch eine Weile. 
Denn es ist Frühling und da macht Verliebtsein sehr viel Spaß!  

Montag, 5. März 2012

Noch vier Tage....

Er: "Magst du Schampus?"
Ob ich Schampus mag? Ach. Prosecco tut's normalerweise auch, aber warum nicht auch mal wieder Schampus trinken.
"Und Austern?"
Bäh! Nein! Pfui Teufel, dieses glibberige Zeug. Aber wenn er die Austern braucht. Bitte! Bei mir geht das auch ohne. Aber den Schampus trinke ich mit. 

Sonntag, 4. März 2012

Noch fünf Tage...

Am Freitag haben wir unser erstes Date. Verrückt. Wir telefonieren seit Rosenmontag mehrere Stunden täglich. Haben uns aber erst einmal gesehen. Das war Ende Januar. Und ich kann mich kurioserweise nicht mal richtig an ihn erinnern. Ich weiß noch so ziemlich alles, was wir geredet hatten, als ich ihn in Berlin mit all den anderen Schauspielerkollegen traf. Aber sobald ich mir sein Gesicht vorstellen will, verschwimmt alles. Seltsam. Gott sei Dank gibt es Google und Gott sei Dank haben Schauspieler meist eine Kartei irgendwo im Internet, aus der man von der Augenfarbe bis zur Körpergröße so ziemlich alles erfährt, was man wissen will, oder auch besser nicht wissen will. Fotos natürlich inbegriffen.


Am Freitag ist es nun also soweit. Ich fahre nach Berlin und schau mir das Kerlchen nochmal an. Im besten Fall werde ich mir ab nächstem Wochenende die Bahncard 50 kaufen. Im schlechtesten Fall war ich mal wieder in meiner Lieblingsstadt und habe ein bisschen Berliner Luft geschnuppert.
Und weil ich das alles so cool und gelassen sehe, war ich gestern für 500 Euro shoppen. Nicht dass ich mir das leisten könnte. Nein. Aber ab und an verflüchtigt sich mein Hirn einfach auf den Magnetstreifen meiner Kreditkarte. Und schließlich will Frau gut aussehen in der großen Stadt. Als ob mich ein paar neue Klamotten jetzt noch retten könnten.
Eben habe ich mich im Türrahmen gemessen. Ich bin geschrumpft. Ganze 1,8 Zentimeter bin ich nun kleiner, als in meinem Ausweis steht. Was für eine Freude! Vielleicht kann ich nun doch die hohen Schuhe anziehen, ohne, dass er sich auf die Zehenspitzen stellen muss?
Es wird Zeit, dass dieser verdammte Freitag kommt. Ich werde sonst noch irre!

Sonntag, 26. Februar 2012

Schlaues Kerlchen

Der Schauspieler hat eins nach nur sieben Tagen erkannt: 
Ich brauche keinen Mann, ich brauche Personal. 
Schlaues Kerlchen! Es entwickelt sich hervorragend. 

Freitag, 24. Februar 2012

Aus dem Beton

"...sie haben alleine gelebt, vegetiert auf dem Mond, es hat leise gebebt, ja der Mond ist bewohnt..." singt Stoppok. Er musste bei dem Lied an mich denken. 
Zwei Tage und ungefähr sieben Stunden telefonieren später, haben sich sämtliche Schmetterlinge der Republik in meinem Bauch versammelt. Nun sitze ich hier, höre die Fragen meines Hirns und meiner Mitmenschen: Ist er nicht etwas zu alt? Schon wieder einer, der so weit weg wohnt? Du kennst ihn doch gar nicht?! Ein Schauspieler?? Vielleicht hat er ja Mundgeruch? (Ich hasse mein Hirn manchmal wirklich!)
Und er sagt Dinge wie: Du tust mir gut. Ich wollte dich heute schon den ganzen Tag ganz oft anrufen. Ich denke die ganze Zeit an dich. Ich habe Angst. Und ich sage: Ich auch. Und dann hören wir das Rauschen vom Telefon und denken beide ans Meer. Und das ist so schwulstig, dass ich es wahrscheinlich in zwei bis drei Wochen selber nicht mal mehr lesen kann. Aber in der Phase der Schizophrenie gibt es nichts Schöneres.
Ich weiß nicht, wie lang es geht, wohin es führt, aber selbst, wenn die Schmetterlinge heute nacht weiterziehen sollten, die letzten fünf Tage waren die schönsten seit langer langer langer Zeit.